Besuch bei Theo Jansen
Theo Jansen, den ich vor Jahren in seinem Atelier in den Niederlanden besucht habe, ist Ingenieur, Bildhauer … Künstler. Bei einer guten Tasse Tee erklärte er mir sein Hauptprojekt der letzten drei Jahrzehnte. Durch eine Computersimulation berechnete er die richtigen Längen der Elemente eines mechanischen Gestänges, das eine zentrale Drehung in eine Art Gehbewegung umwandeln kann. Einen Fuß heben, vorsetzen, aufsetzten … Nachdem er die richtigen Proportionen der Bein-Segmente gefunden hatte, kombinierte er mehrere dieser Beine, um den Gehmechanismus zu bauen. Die Bewegung aller Beine wird über eine Verbindung zur Hauptdrehachse über eine individuelle Phasenverschiebung synchronisiert. Bei einigen Varianten fangen große flügelähnliche Segel die Energie des Windes ein, um den gesamten Gehmechanismus anzutreiben.
Theo Jansens Erklärung des Laufmechanismus seines Strandbeest
Quelle: www.strandbeest.com
Simulation des Strandbeest
Ich habe ein kleines C-Programm entwickelt, um den Laufmechanismus von Jansens’ Kreaturen zu simulieren und zu visualisieren. Alle Beine einer Baugruppe auf einer Seite haben eine gemeinsame feste Nabe. Jedes Bein ist über zwei Knochen mit einem Drehmechanismus verbunden, der die Bewegung der Beine synchronisiert und antreibt. Das Programm generiert die Lage der Gelenke zwischen allen “Knochen”, die Spur des Fußes und den rotierenden Antriebsmechanismus. Die Ausgabe wird in das Plot-Programm Gnuplot geleitet und dann ein entsprechendes Bild erzeugt. Durch zusammenfügen der einzelnen Bilder entstehen dann ein Film, der den kompletten Bewegungsablauf zeigt.
Strandbeest Simuation – 2x zwei Beine
Strandbeest Simuation – 2x drei Beine
Simuation des laufenden Strandbeest – 2x drei Beine