Prinzip und bisherige Entwicklung
Anforderung
Anforderung an einen neuen Motor ist die Möglichkeit, Temperaturdifferenzen wie sie z.B. als Schwankung der Luftaußentemperatur im Tag-Nacht-Rhythmus auftreten, ausnutzen zu können und gleichzeitig eine mechanische Leistung von ca. 10-100 Watt zu erreichen.
Bei einer angenommen Arbeitstemperaturen von
Tmax = 20° C = 293 ° K
und
Tmin = 10° C = 283 ° K
ergibt sich ein maximaler Wirkungsgrad von
η <= 1 – Tmin / Tmax = 0,034
Pro Watt erzeugter mechanischer Leistung muss daher unter idealen Bedingungen eine Wärmeleistung von mindestens 30 Watt durch die Maschine fließen. In realen Maschinen wird dieser Wert sicherlich einen Faktor 2 bis 3 größer sein. Um diese Wärmemenge zu übertragen, ist eine entsprechend große Dimensionierung der Wärmetauscherflächen unabdingbar und die zentrale Konstruktionsaufgabe.
Neues patentiertes Design eines Niedertemperatur-Stirlingmotors
Um die gesamte erforderliche Wärmetauscherleistung bereitzustellen, ist das gesamte Arbeitsvolumen in einzelne Zellen aufgeteilt, die jeweils von zwei Wärmetauscherflächen berandet sind. Die ganze Maschine besteht aus einem Stapel von solchen abwechselnd warmen und kalten Wärmetauscherplatten. Die Wärme wird dabei über zwei getrennte Wasserkreisläufe durch die als Hohlkammerplatten ausgelegten Wärmetauscher zu- bzw. abgeführt. Durch die Stapelung der Tauscherplatten kann die gesamte erforderliche Tauscherfläche in einer kompakten Maschine untergebracht werden. Dazwischen liegen die eigentlichen luftgefällten Arbeitsvolumina in denen sich die Verdrängerplatten (durch zyklische Druckschwankung – Ringbomkopplung) diskontinuierlich hin und her bewegen und so die Luft periodisch die warmen bzw. kalten Tauscherplatten anströmt. Daraus resultiert ein periodisches Aufheizen bzw. Abkühlen des Arbeitsgases.
Es existieren zwei getrennte Verdrängerstapel. Diese Stapel verbinden jeweils mechanisch die Verdrängerplatten, die sich synchron bewegen müssen. Die beiden Plattenstapel sind getrennt an Deck- bzw. Bodenplatte gelagert, um ihre gegenläufige Bewegung zu erreichen.
Die einzelnen Zellen sind pneumatisch gekoppelt und verrichten Arbeit an einem gemeinsamen Arbeitskolben. Dieser ist entsprechend der ursprünglichen Kolin-Idee als Membran mit Arbeitspleuel ausgelegt und mit einem Schwungrad gekoppelt, an dem mechanische Arbeit abgenommen werden kann. Für diese Idee wurde ein Patent erteilt. Die entsprechende Druckschrift Patent DE 195 34 379 A1 kann als PDF-Dokument heruntergeladen werden.
5. Patent
Thermodynamische Maschine, die nach dem Stirling-Prozeß betreibbar ist
Anmelder
Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V.
Erfinder
Schmidt, Thomas, Dipl.Phys., 79104 Freiburg
Offenlegungsschrift
DE000019534379A1